Undok (Wohltat) - Nordkorea-Information

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Undok (Wohltat)

Im September 1961 suchte Kim Il Sung das Hotel Pyongyang auf, in dem die Delegierten für den historischen IV. Parteitag der Partei der Arbeit Koreas untergebracht waren. Bei der Unterhaltung mit einer Delegierten fragte er sie nach der Zahl ihrer Familienangehörigen.

Sie zögerte mit der Antwort.

Ein Funktionär neben ihr antwortete, sie lebe nur mit ihrem Ehemann.

„So?… Wie alt sind Sie?“ fragte er sie wieder.

Sie antwortete mit leiser Stimme, sie sei 29 Jahre alt.

„Herrje, 29 Jahre alt…“, sprach er vor sich hin.

Dann kam er zu einem anderen Thema und erkundigte sich danach, wo ihr Mann arbeitet und wie viel Gehalt sie bekommt, und beobachtete dabei aufmerksam ihr Gesicht.

„Und Sie sehen nicht gesund aus. Was fehlt Ihnen?“

Die Befragte antwortete, sie sehe so aus, weil sie nicht ausschlafen konnte, da sie vor dem Aufbruch zum Parteitag mit verschiedenen Angelegenheiten fertig sein musste, aber sie sei nicht krank.

„Sie sagen das bloß so, aber Sie sehen doch krank aus.“

Er machte eine finstere Miene und sprach wiederholt seine Besorgnis aus. Warum hätte sie noch kein Kind, wenn sie nicht krank sei, sie sei doch 29 Jahre alt. Sie habe wirklich ein krankes Gesicht.

Diese Bemerkung von ihm machte sie ratlos.

Zudem fragte er sie noch einmal, ob sich ihr Ehemann nichts über ihre Unfruchtbarkeit beschwere.

Bei diesen Worten brach sie plötzlich in Tränen aus. Denn Kim Il Sung hatte unter seiner Warmherzigkeit eine Ecke ihres beständigen seelischen Kummers berührt.

Zwar hatte ihr Gatte bisher nichts davon gesagt, aber sie fühlte sich vor ihm unwillkürlich schuldig.

Er riet der Schluchzenden wiederholt, sich unbedingt medizinisch behandeln zu lassen, dadurch Kinder zu bekommen und bei guter Gesundheit weiterhin vorbildlich zu arbeiten, denn sie sei doch bestimmt krank, auch wenn sie es verneine.

Die Frau wurde danach mit Arzneien therapiert, die Kim Il Sung schickte, wurde wieder gesund und brachte ein hübsches Kind zur Welt.

Das Baby wurde Undok (Wohltat) genannt.


Naenara, Okt. 2014

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