Kapsin-Staatsstreich (1884)
Kapsin-Staatsstreich
Von Mitte des 19. Jhd. an begannen in Korea die kapitalistischen Verhältnisse innerhalb der Feudalgesellschaft zu entstehen und sich zu entwickeln.
In dessen Widerspiegelung bildete sich Anfang der 1870er Jahre die Kaehwapha-Reformgruppe, neue politische Kräfte um Kim Ok Kyun, heraus.
Am 17. Oktober 1884 nach dem Mondkalender führte die Reformgruppe aus Anlass eines Banketts für die Einweihung des Zentralen Postamtes einen Staatsstreich durch. Sie ergriff die Macht, machte am 18. Oktober dem ganzen Land die Bildung einer neuen Regierung bekannt und informierte offiziell alle ausländischen Konsulate und Gesandtschaften darüber. Am 19. Oktober wurde das politische 14-Punkte-Programm der neuen Regierung veröffentlicht.
Das Programm forderte, in allen Bereichen des sozialen und politischen Lebens wie z. B. Politik, Wirtschaft, Kultur und Militärwesen das überholte Feudalsystem zum kapitalistischen System zu reformieren. Als die bürgerliche Reform in vollem Gang war, zogen die Überreste der konservativen Sugupha-Gruppe („Beschützer der alten Tradition“) die Truppen aus dem Qing-Reich herein.
Die japanischen Truppen, die für die Bewachung des Königspalastes eingesetzt waren, verrieten die Kaehwapha-Gruppe, brachen das Versprechen und zogen sich zurück.
Die Reformgruppe leistete hartnäckigen Widerstand, konnte aber dem überlegenen Gegner nicht gewachsen sein.
So endete die bürgerliche Reform im Jahr 1884 (Kapsin-Jahr) mit einem Dreitagesieg.
Naenara, April 2017