Ein neuer Posten im staatlichen Haushaltsplan - Nordkorea-Information

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Ein neuer Posten im staatlichen Haushaltsplan

Eine Tagung des Ministerkabinetts über den Entwurf des staatlichen Haushaltsplans für 1957 dauerte von morgen bis in die späte Nacht, so ernst war die Finanzlage des Landes.

Als er den Bericht hörte, kalkulierte Kim Il Sung auch konkret die detaillierten Positionen des Budgetentwurfes und fragte unerwartet danach, in welchem Bereich der Fonds für die Bildungsbeihilfen und Stipendien für die Kinder der Japankoreaner enthalten sei.

Der Berichterstatter zögerte kurz.

Diese Position war bereits von Kim Il Sung direkt angesprochen worden. Doch bei der Ausarbeitung des Haushaltsplans konnte kein Weg zur Beschaffung der dafür benötigten Geldsumme gefunden werden, wie gründlich auch kalkuliert wurde.

Seit dem Waffenstillstand waren drei Jahre vergangen, doch die kläglichen Wunden des Krieges blieben herzzerreißend in den Betrieben, Dörfern, Fischersiedlungen und Städten sichtbar. Wenn auf den Trümmern mühevoll Betriebe errichtet waren, fehlte es ihnen an Maschinen und Anlagen. Wenn unzählige Bombentrichter auf den Feldern unter Anstrengungen zugeschüttet waren, mangelte es an Wasserpumpen. Und die Menschen, die noch in Erdhütten lebten, die Kriegsversehrten, die der staatlichen Betreuung bedurften, und Alten und Schwachen…

Überall wurden also endlos Finanzmittel benötigt.

Nach einer guten Weile erwiderte der Berichterstatter, er habe jenen Posten des Budgets wegen der angespannten Finanzlage nicht in den Hanshaltsplan aufgenommen, er wolle ihn gesondert in einen provisorischen Devisenplan einschließen.

Kim Il Sung schwieg und sagte dann mit entschlossener Stimme: „Nein, das kann nicht sein. Wir müssen den gesamten Betrag anweisen, und zwar sofort. Selbst wenn wir einen oder zwei Betriebe nicht bauen können, müssen wir den Landsleuten, die im fremden Land leiden, Geld für die Ausbildung ihrer Kinder zukommen lassen.“

Im Saal war es plötzlich mucksmäuschenstill.

Kim Il Sung blickte unter den Tagungsteilnehmern umher und fuhr fort: Die Stipendien dürften nicht ein- oder zweimal überwiesen werden und dann nicht mehr. Solange in Japan Koreaner und schulpflichtige Kinder seien, sollen diese Mittel weiter übersendet werden. Deshalb dürfe diese Angelegenheit nicht bloß provisorisch sein. Im Staatshaushalt sei die neue Position „Fonds für die Bildungsbeihilfen und Stipendien für die Kinder der Japankoreaner“ festzulegen und als fixe Aufgabe in den Griff zu bekommen.

So entstand ein neuer Haushaltsposten unter der Rubrik „Fonds für die Bildungsbeihilfen und Stipendien für die Kinder der Japankoreaner“.

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